Textgebundene Erörterung Beispiel – Ist Deutsch noch sexy?



In diesem Blogbeitrag findet ihr als Beispiel eine Textgebundene Erörterung zum Zeitungsartikel Ist Deutsch noch sexy? Den orginal Zeitungsartikel findet ihr unter Link. Bei der unten veröffentlichen Textgebunde Erörterung handelt es sich um eine Klassenarbeit der Klassenstufe 11. Für diese Arbeit hatte ich 3 Schulstunden (135 Minuten) Zeit.

Textgebundene Erörterung – Ist Deutsch noch sexy?

Einleitung

Der Zeitungsartikel Ist deutsch noch sexy? von Alexander Remler ist am 19.04.2001 in der Berliner Morgenpost erschienen. Hierin geht es um den Wandel der deutschen Sprache durch zunehmende Anglizismen. Erst ein paar Wochen ist es her, als ein Politiker vorgeschlagen hat, den Satz „Die Sprache der Bundesrepublik ist Deutsch“ in das Grundgesetz aufzunehmen. Hiermit will der Bundestagsabgeordnete erreichen, dass unter anderem die Anglizismen in der deutschen Sprache abgeschafft werden. Ob die wachsende Anzahl an Anglizismen für die deutsche Sprache gut oder schlecht ist, wird anhand des oben genannten Textes analysieren.

Hauptteil

Der Text beginnt mit einem Beispiel aus der Werbung. Hierbei wird von der häufigen Verwendung von Anglizismen durch die Firma Coca-Cola berichtet. Danach bekommt der Leser einen kleinen Überblick über die Englischkentnisse der Deutschen. Das Ziel von englischsprachigen Wörtern ist es, die deutsche Sprache wieder „sexy und international“ zu machen. Dagegen kämpft der Verein „Deutsche Sprache“ an. Im vierten Abschnitt wird beschrieben, dass sich die Bürger mit der Zeit an die Anglizismen gewöhnen. Weiterhin schreibt der Autor Englisch wäre in vielen Firmen die zweite Konzernsprache. Desweiteren erwähnt er im Artikel es würde an der Kreativität fehlen um Werbemitteilungen auf Deutsch umzusetzen. Zuletzt meint der Verfasser, dass der deutschen Sprache bei Abschaffung englischer Begrife lustige Stilblüten fehlen würden.

Der Text beginnt mit der These, dass die deutsche Sprache ein Problem mit Anglizismen hat. In der Werbung zum Beispiel werden immer mehr Wörter aus dem Englischen verwendet. Hierbei wird die Firma Coca-Cola als Beispiel genannt. Daraufhin meint Remler, dass die deutsche Sprache wieder „sexy“ gemacht werden muss. Es soll nicht generell auf englische Wörter verzichtet werden, sondern diese sollen fantasievoll eingesetzt werden. Dies gelang z.B. der Berliner Stadtreinigung. Die Aufnahme und Ablehnung von Anglizismen ist in der Entwicklung der deutschen Sprache bisher nichts Neues. Turnvater Jahn und der Psychologe Ludwig Klages schafften Anglizismen eine Zeit lang ab, welche aber später wieder erlaubt wurden. Als nächste These wird genannt, dass sich die Leute mit der Zeit an die Wörter gewöhnen. So ist dies auch mit Modewörtern, wie Keks oder Rum, passiert und das wird auch mit Wörtern aus dem IT-Bereich künftig so sein. Durch die Übersetzung des Wortes „Microsoft“ in „Winzigweich“ zeigt der Autor die Probleme bei der Eins-zu-eins-Übersetzung auf. Immer mehr Firmen benutzen Englisch als Konzernsprache. Hierbei wird z.B. die Firma Daimler Chyrsler genannt. Ein weiteres Beispiel für Werbung in englischer Sprache ist die deutsche Firma Lufthansa. Laut Angaben eines Werbemitarbeiter fehlt einfach die Kreativität. Viele Firmen wollen junge Leute ansprechen, was aber meist nicht klappt, da die Kampangen zu sehr auf Alte abgestimmt sind. Als Letztes stellt Remler die These auf, dass es weniger witzige Stielblüten bei einer Einschränkung von Anglizismen geben würde. Auch das Speyerer Jugendamt zum Beispiel sorgte durch das wörtliche Übersetzen einer Botschaft für Belustigung.

Der Text ist normalsprachlich verfasst. Häufig wird die deutsche oder englische Bedeutung in Klammern angegeben. Ebenfalls werden Fremdwörter aus dem Englischen in Anführungszeichen geschrieben. Zwei Mal verwendet Alexander Remler rhetorische Fragen. Zum Beispiel am Ende des ersten Abschnittes.

Im Folgenden folgt eine kritische Auseinandersetzung mit dem Text. Zuerst wird auf die sprachlichen Mittel eingegangen. Durch das Verwenden von einem normalsprachlichen Stil spricht der Verfasser die meisten Lesergruppen an. Durch das Angeben von der deutschen oder englischen Bedeutung der verwendeten Wörter (in Klammern) ist der Text auch für Menschen mit keinen/wenigen Englischkentnissen verständlich. Die kurzen rhetorischen Fragen bringen den Leser dazu sich zu beteiligen und selbst Anworten zu suchen. Der Schreibstil von Remlers ist für alle gut verständlich und der Text durch die rhetorischen Fragen aufgelockert.

Insgesamt wirkt der Text sehr anschaulich, da der Autor viele Beispiele und Fakten verwendet hat. Jedoch erscheint die Anzahl der verwendeten Beispiele im Text als zu umfangreich. Seine eigene Meinung hat er hingegen in dem Zeitungsartikel zu wenig eingebracht. Er distanziert sich lediglich in Z. 25-28, 53-54, 58-59 indirekt durch seine Formulierungen. Sehr gut ist der Einstieg in den Artikel, der direkt mit einem passenden Beispiel beginnt. Dadurch ist man sofort mitten in das Thema hineinversetzen. Das Coca-Cola-Beispiel ist passend, da die Firma den meisten Leuten bekannt ist und diese auch die Werbung der Getränkemarke kennen. Im zweiten Abschnitt benutzt Remler Statistikangaben. Hierbei nennt der leider aber nicht die Quelle, woher diese Werte stammen. Er erwähnt zwar wie viele Personen in Deutschland insgesamt die englische Sprache beherrschen, geht aber hierbei nicht auf die zukünftige Zielgruppe, die heutige Jugend, ein. In Zukunft wird sich die Zahl der englischsprechenden Personen stark erhöhen, da viele Schüler in der Schule als Fremdsprache Englisch lernen. Es ist anzunehmen, dass mindestens 90% der heutigen Jugend Englisch zumindestens teilweise verstehen.
Ein Werbefachmann meint, dass man die Deutsche Sprache wieder mehr sexy machen muss. Er schlägt daher eine Mischung aus deutscher und englischer Sprache vor. Dies befürworte ich allerdings nicht, da die beiden Sprachen dadurch noch mehr vermischt werden. Außerdem bewirkt dies nicht eine Senkung der Anglizismen, sondern führt zu Missverständnissen. Das Beispiel der Berliner Stadtreinigung empfinde ich zwar als witzige Idee, aber wenn dies jeder so machen würde, wäre es nach kurzer Zeit wieder langweilig.
Sicher werden sich die meisten Menschen mit der Zeit an Anglizismen aus bestimmten Wortgruppen gewöhnen. Nicht sinnvoll wäre eine Übersetzung von Wörtern aus der IT-Branche und dem Internet. Im Internet sind Menschen aus aller Welt verbunden und dadurch wird die Kommunikation durch englische Begriffe wie Homepage oder Newsletter verständlich und vereinfacht. Ebenfalls würde, wie bereits vom Autor erwähnt, eine Übersetzung eines Wortes wie zum Beispiel Newsletter keinen Sinn ergeben.
Die These, dass immer mehr deutsche Firmen Englisch als einer der wichtigsten Konzernsprachen verwenden, finde ich sehr gut ausformuliert und zutreffend. Hier kann ich auch ein Beispiel aus der Region nennen. Beim Softwarekonzern SAP ist Englisch die erste Konzernsprache, wodurch die Kommunikation der Mitarbeiter und mit den Kunden des globaltätigen Unternehmens erleichtert wird. Manche Firmen verwenden sogar englische Begriffe in der Werbung oder bei Produkten, wobei selbst die Mitarbeiter nicht verstehen, was gemeint ist. Erst vor kurzem habe ich einen Fernsehbericht über eine Kosmetikfirma gesehen, bei der die eigenen Mitarbeiter die englischen Fachbegriffe auf der Packung nicht ins Deutsche übersetzen konnten.
Das Verwenden von englischen Begriffen bei der Lufthansa befürworte ich im Gegensatz zum Autor. Dadurch können sich nämlich auch ausländische Besucher sich gut zurechtfinden. Dem Argument vom Werber René Heymann stimmte ich vollkommen zu. Mit etwas Kreativität kann man deutsche Werbebotschaften bestimmt wirkungsvoller und interessanter gestalten.
Am Ende schweift der Autor aber vom Thema ab. Da es völlig irrelevant ist, ob es lustige Stielblüten durch Anglizismen gibt.

Schluss

Abschließend kann man, die gleiche Problematik auch auf die Jugendsprache übertragen. Diese wird genauso wie die Anglizismen von vielen kritisiert und auch nur von einer bestimmten Zielgruppe verstanden. Meiner Meinung nach kann man Anglizismen und auch die Jugendsprache nicht ganz verbieten oder abschafften. Man kann nur versuchen diese einzuschränken oder sich mehr zu bemühen diese zu verstehen.



49 Kommentare

  • Sabi

    Ziemlich gelungen, jedoch möchte ich hier anmerken, dass man in einer Erörterung nicht den Autor als „Herr“ bzw die Autorin als „Frau“ ansprechen darf. Den Fehler hab ich nämlich selber in der letzten Deutsch Arbeit gemacht. Man sagt ja schließlich auch nicht „Herr Kant behauptet“ oder „Herr Kleist schreibt in seinem Buch“.

    Viel Glück an alle die mit mir am 15 März 2011 das Deutsch-Abi vor sich haben.

  • Anonym

    Wir schreiben Mittwoch. -.-

    @presse: Ja, eigene Meinung muss sein, man soll zu den
    Hauptargumenten Stellung nehmen und dabei teilweise
    oder völlig zustimmen oder wiedersprechen und das auch
    noch begründen.

    Ich finde dir Erörterung richtig gut, hat mir gezeigt,
    wie ich das in etwa anstellen soll 😉
    Allerdings finde ich, dass deine Zusammenfassung etwas
    zu lang war, aber ich weiß ja nicht wie ihr das machen
    sollt, wir sollen nur kurz zusammenfassen, aber wir haben
    auch nur 2 Stunden Zeit (9.Klasse)

  • Presse

    Hi

    tolles ding…abba is so viel eigene meinung okay ???
    du sagst oft ich finde, ist sehr gut, usw….
    sollte man die nicht am ende bringen ??

    lg

  • salzbrezel

    also die aufgabenstellung war vermutlich:
    “Anglizismen verderben die deutsche Sprache”. Setze dich mit dieser Aussage auseinander.“
    Die Aufgabenstellungen zu anderen Erörterungen gibt es auch hier auf der Seite.
    Und diese Aufgabenstellung passt am Besten zum Thema

  • Spaghetti

    sehr sehr gute Eröterungen…saubere Arbeit…

    gruss

  • Jeto

    Über diesen Zeitungsartikel haben wir heute 90 min eine textgebundene Erörterung geschrieben…Eig schau ich mich im inet immer für das jeweilige Thema n bisschen um…diemal halt nich & nach der Arbeit hat man mir erz. dass es hier beispiele für gibt, toll….-.-

  • Laura

    heyy ich muss 8 kurze Erörterungsthemen für Deutsch im Internet suchen, ich finde aber keine… hat jemand ne ahnung wo man sowas finden könnte??

  • Fio

    Wir haben die Eröterung von unserer Lehrerin bekommen, als Beispiel… daran sollten wir uns halten, bezüglich unserer anstehenden Klassenarbeit… ich find die ehrlich gesagt gar nicht soooo gut, bissl kindlich geschrieben, komischer Schreibstil!

  • LiKet

    Ich muss morgen einen Aufsatz in Deutsch zu „Textgebundene Erörterung“ schreiben und habe mörderische Angst. Früher, in der Realschule, war ich sehr gut im erörtern, aber jetzt mit dem Textgebundenem komme ich nicht so klar, aber dein Bsp hat mir jetzt geholfen, ein bischen besser zu verstehen, wie man einen solchen Aufsatz schreiben kann und auf was ich nochmal genauer achten sollte.

    Vielen Dank!

    PS: Sowohl in der Realschule, als auch jetzt, auf der Berufsbildenden Schule schreiben wir manche KLassenarbeiten in 2 Stunden, aber ich glaube, wir hatten auch mal in der 9 KL. in Deutsch und in Mathe eine Arbeit die 3 Stunden ging. Naja, und die Prüfungen 10. Klasse haben auch 3 Stunden gedauert!!!

  • Fabius

    Morgen 3 stunden deutscharbeit in der 10nten klasse -.- es sei denn in soltau-fallingbostel fällt die schule aus… Gute textgebundene erörterung